Was hat das Thema „menschenverachtende Einstellungen“ mit mir zu tun?
Menschenverachtende Einstellungen – das sind nicht nur die Parolen von Neonazis. Das sind auch Vorurteile und salopp gesagte, aber dennoch diskriminierende Sprüche. Ob beabsichtigt oder nicht: die Ungleichbehandlung von Menschen aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Religion, etc. führt zu einer Benachteiligung oder einer Herabwürdigung von einzelnen Personen oder einer ganzen Gruppe von Menschen.
Wichtig ist also vor allem, die eigene Einstellung, Wortwahl und möglicherweise eigene Vorurteile zu erkennen und sich bewusst damit auseinanderzusetzen.
Vielleicht haben Sie aber auch schon mal Sprüche gehört und konnten einfach nichts entgegnen. Im Rahmen des Projektes kann „erlernt“ werden, dieser Sprachlosigkeit entgegenzutreten und entsprechend zu reagieren.
Was ist Diskriminierung?
Diskriminierung ist eine beabsichtigte oder auch unbeabsichtigte Ungleichbehandlung von Menschen aufgrund von wesentlichen Identitätsmerkmalen (z.B. Geschlecht, Religion, Herkunft). Das führt zu einer Benachteiligung oder einer Herabwürdigung einer einzelnen Person oder einer Gruppe von Menschen.
In der täglichen Kommunikation funktioniert Diskriminierung direkt über Äußerungen und Handlungen. Ausgangspunkt dafür sind meist Vorurteile oder Gefühle wie Angst.
Besonders häufig geschieht Diskriminierung in der Sprache. Zum Teil sind rassistische und antisemitische Begriffe über Jahrzehnte feste Bestandteile unserer Alltagssprache geworden. In vielen Redewendungen fällt die diskriminierende Bedeutung gar nicht mehr auf. Trotzdem werten sie Menschen bestimmter Nationalitäten und Gruppen herab. Ein bewusster Gebrauch von Sprache ist deshalb eine Möglichkeit, bei sich selbst zu beginnen, um aktiv gegen Diskriminierung und Rassismus zu werden. Im Folgenden einige Beispiele für die Sie neutralere Begriffe für sich finden könnten:
„schwarzfahren“, „N*kuss“, „Das ist getürkt.“, „Wie bei den Hottentotten.“, „Ein Mann, ein Wort.“, „schwarzärgern“, „Dritte Welt“, „gemauschelt“, „Zigeunerschnitzel“
Was kann ich tun, wenn in meinem persönlichen und/oder beruflichen Umfeld diskriminierende Meinungen, Vorurteile und Symbole auftauchen?
Wenn Sie sich unsicher sind, holen Sie sich zunächst Rückmeldungen aus dem Kollegium bzw. dem Freundeskreis. Sprechen Sie ggf. mit ihrem*ihrer Vorgesetzten. Bringen Sie die Dinge zur Sprache. Verschweigen Sie Dinge, die Ihnen auffallen, nicht – sprechen Sie sie an.
Gern stehen wir für persönliche Fragen zur Verfügung, beraten aber auch ganze Einrichtungen.
Wie mache ich aufmerksam auf Vorkommnisse bzw. Zustände im Zusammenhang mit Rechtsradikalismus oder menschenverachtenden Einstellungen?
Grundsätzlich gilt: Es gibt keine einheitliche Vorgehensweise. Wenn Sie auf Vorkommnisse bzw. dauerhafte Zustände stoßen, die Sie inakzeptabel finden, ist natürlich der erste Schritt, sich dieser bewusst zu werden. Der zweite: Bringen Sie es zur Sprache. Sprechen Sie Ihr Klientel bzw. Ihr Kollegium offen an. Sprechen Sie ggf. zuerst mit Ihrem*Ihrer Vorgesetzten darüber.
Bei Fragen auch zum internen Umgang können Sie auch gern mit uns in Kontakt treten. Wir behandeln Ihre Anfrage diskret und suchen gemeinsam nach individuellen Lösungen.
Wie kann ich mich einbringen?
Zum einen bietet das Projekt die Möglichkeit, sich als Demokratieförder*in im Verband stark zu machen. Zum anderen unterstützen wir Sie bei der Umsetzung von Projekten und der Umsetzung der AWO Werte. Nutzen Sie aber auch Netzwerke vor Ort, um sich über Ihre Meinungen und Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam mit anderen aktiv gegen menschenverachtende Einstellungen einzusetzen.
Behalten Sie Ihre Erfahrungen nicht für sich. Andere Ehrenamtliche bzw. Mitarbeitende profitieren vom Austausch über Gelerntes, Erlebtes oder auch Fragwürdiges.